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«In meiner Freizeit spiele ich Alphorn...»

the new flute generation sprach mit James Galway

Von Peter Holenstein*

Fotos © by Daniela Lenzin

James Galway, 1940 in Belfast geboren, gilt nicht nur als der herausragendste Flötist in der klassischen Musikwelt, sondern auch als einer der erfolgreichsten Solisten überhaupt. Seine musikalische Ausbildung absolvierte er zunächst am Royal College of Music sowie an der Guildhall School of Music in London, danach besuchte er während eines Jahres das Konservatorium in Paris, wo er u.a. Schüler von Gaston Crunelle und Jean-Pierre Rampal, seinem grossen Vorbild, war. Von 1969 bis 1975 war Galway Erster Flötist bei den Berliner Philharmonikern unter Karajan, um danach als Solist eine unvergleichliche internationale Karriere zu machen. Von seinen über 50 CD-Einspielungen, die ein Millionenpublikum fanden und die neben dem klassischen Flötenrepertoire auch so genannte «Cross-Over»-Produktionen aus dem Bereich der Folks- und Popmusik enthalten, wurden zahlreiche mit Preisen, u.a. mit dem «Grammy-Award» ausgezeichnet. Zu «Jimmys» neuesten CD's gehören «Winter is crossing» (mit dem irischen Folkpianisten Phil Coulter), Lowell Libermanns «Music for Flute and Orchestra», «Music for my friends» (mit dem Pianisten Philipp Moll und Ehefrau Jeanne Galway), «Hommage à Jean-Pierre Rampal &endash; Die Devienne Concertos» (mit den London Mozart Players) sowie «Tango del Fuego», eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Jazzmusiker Mike Mower. Seit einigen Jahren ist der Flötist auch als Dirigent aktiv. 1997 wurde er von den London Mozart Players zum Ersten Gastdirigenten bestimmt. Von James Galway, der seit 25 Jahren in der Schweiz wohnt, sagte Yehudi Menuhin einmal: «Er hat die Vorstellung von der Flöte und ihrer Musik verändert.»

Wie fühlt man sich als «lebende Legende» ?

Legenden und Starkult sind nicht mein Ding, sondern vielmehr das Resultat eines «journalistischen Inzests». Viele Journalisten im Musikgeschäft begnügen sich nämlich damit, bereits Geschriebenes einfach ab- oder umzuschreiben. Das ist einfacher, als sich mit mir persönlich auseinanderzusetzen. In vielem, was über mich geschrieben wird, erkenne mich deshalb nur selten. Meine Medienlektüre beschränkt sich eigentlich nur noch auf politische, wirtschaftliche oder kulturelle Leitartikel in internationalen Zeitungen.

Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Flöte?

Aber sicher! Es war eine Fünfloch-Blechflöte von Henry Potter, die mir ein Nachbar meiner Eltern in Belfast geschenkt hatte. Auf diesem Instrument hatte ich meinen ersten Flötenunterricht. Beim Lehrer handelte es sich übrigens um meinen Onkel Joe, der als Dirigent eine der zahlreichen Flötenbands in Nordirland leitete.

Auf welchen Flöten spielten Sie später?

Nach der Blechflöte erhielt ich von Onkel Joe eine jener typischen Flöten, die in den irischen Flötenbands gespielt wurden und die fast ausschliesslich von der Firma Boosey and Hawkes hergestellt werden. Danach spielte ich für kurze Zeit auf einer Flöte von Selmer, um schliesslich zu einem Instrument von E. J. Albert zu wechseln. Auf dieser Flöte spielte ich bis zu meinem 18. Altersjahr. Am Royal College of Music wechselte ich zu einer Silberflöte von Haynes mit geschlossenen Klappen, die mich bis zu meinem Engagement im Orchester der Saddlers Wells Opera begleitete. Erst danach war ich finanziell in der Lage, mir eine Open-hole Silberflöte von Albert Cooper zu kaufen. Auf diesem Instrument spielte ich bis zu meinem Engagement bei den «Berlinern» im Jahre 1969. Dann war es endlich soweit, dass ich mir meinen Traum von einer Goldflöte von Cooper leisten konnte. Diese und vier andere Goldflöten, darunter mein Lieblingsinstrument, eine 24-Karat Goldflöte mit der Nummer 33333, die mir von Mr. Muramatsu persönlich zu meiner Heirat mit Jeanne im Jahre 1984 geschenkt worden war, wurden mir noch im gleichen Jahr im Bahnhof von Luzern von einem bis heute unbekannt gebliebenen Dieb gestohlen. Heute spiele ich sowohl auf einer Cooper wie Muramatsu-Flöte.

Gibt es unter den weltberühmten klassischen Musikern eigentlich richtige Freundschaften?

Es gibt sie, aber sie sind eigentlich so selten wie im «normalen» Leben. Das dem so ist, hat nichts damit zu tun, dass wir uns eher als Konkurrenten sehen, sondern einfach mit dem Umstand, dass man sich nicht oft sieht. Zum Kreis meiner Freunde und Freundinnen im klassischen Musikgeschäft gehören zum Beispiel Lorin Maazel, Leonard Slatkin, Martha Argerich, Zubin Mehta, Jessie Norman und Vladimir Ashkenasy, der übrigens mein Nachbar in Meggen ist. Mein wohl engster und langjährigster Freund, einer, dem ich nun wirklich alles anvertrauen kann, ist ein heute berühmter amerikanischer Rockmusiker. In den 60-er Jahren, als wir uns in New York begegneten, kannte ihn allerdings noch kaum jemand. Sein Name tut hier jedoch nichts zur Sache.

Unzählige Flötistinnen und Flötisten fragen sich, worin das Geheimnis liegt, dass Ihr Flötenspiel so unverkennbar und einzigartig ist?

Das Geheimnis ist, dass es keines gibt! Wenn mein Spiel anders wahrgenommen wird, liegt das wahrscheinlich daran, dass immer versuche, die Flöte nicht zu «spielen», sondern auf ihr zu singen. Was die Intonation betrifft, habe ich von Violinisten wie Yehudi Menuhin und Isaac Stern oder Sängerinnen wie Maria Callas und Jessie Norman mehr gelernt als von meinen Flötenlehrern.

Wie oft üben Sie noch?

Täglich mindestens zwei bis drei Stunden, und zwar egal, wo ich mich gerade aufhalte.

Wie gestalten Sie Ihre Übungseinheiten?

Marcel Moyse hat mir einmal ein Übungsbuch geschenkt, das praktisch ausschliesslich Tonleitern enthält. Mit diesem Buch beginne ich auch heute meine Übungsstunden: Tonleitern, Tonleitern und noch einmal Tonleitern. Weil die Reinheit des ersten Tones alle anderen beeinflusst, beginne ich jeweils mit dem mittleren C und spiele die Oktave chromatisch hinunter. Nach den Tonleitern übe ich entgegen der Gewohnheit vieler Lehrer nicht lange Töne, sondern kurze, wobei ich das Hauptaugenmerk auf die saubere Intonation lege. Da einige Töne auf der Querflöte «von Hause auf» nicht rein sind und nur mit einem veränderten Ansatz richtig gespielt werden können, ist das Üben von kurzen Tönen für die Flexibilität des Ansatzes ausserordentlich wichtig.

Wie manche chromatische Tonleiter bringen Sie ohne Atemunterbrechung zustande?

Ich denke, für fünf Mal über drei Oktaven hinauf und wieder herunter dürfte es noch ausreichen...

Das ist kaum vorstellbar ...

James Galway holt seine Flöte. Also &endash; probieren wir es mal aus ... Er holt kurz Atem und spielt die chromatische Tonleiter fünf Mal über drei Oktaven hinauf und herunter, wobei er auf dem tiefen C am Schluss noch einen etwa fünf Sekunden langen Triller anhängt. Dann setzt er das Instrument ab und sagt: Nicht schlecht für einen alten Mann...

Wie wählen Sie Ihre Flöten aus?

Ganz einfach: Ich rufe bei Cooper oder Muramatsu an und sage, dass sie mir eine neue Flöte schicken sollen.

Sie probieren das Instrument nicht vorher aus?

Nicht im geringsten. Bei meinen Goldflöten handelt es sich weder um Sonderanfertigungen, noch verwende ich speziell für mich gefertigte Kopfstücke. Ich spiele auf dem Kopfstück, das zusammen mit der Flöte verkauft wird. Von den Diskussionen um die Headjoints halte ich ohnehin nichts. Denn es ist und bleibt der Mensch, der den Ton «macht» und nicht die Flöte oder das Kopfstück; letzteres kann lediglich die Klangfarbe beeinflussen. Bei Goldflöten ist jedoch auch dieser Einfluss nur theoretisch. Jedenfalls hat bis heute noch niemand mit geschlossenen Augen herausgefunden, ob ich nun gerade auf einer Flöte aus Gelbgold oder Rotgold spiele.

Wie sehen bei Ihnen die letzten 30 Minuten vor einem Konzert aus ?

Ich bereite meinen Konzertpart so intensiv vor, dass ich mich in der halben Stunde vor Konzertbeginn überhaupt nicht mehr mit dem Stück befasse, das ich spielen werde und auf ein «warm-up» oder Einspielen verzichte. Die Garderobe ist der falsche Platz, um sich zu konzentrieren &endash; die Konzentration auf das Konzert erfolgt bei mir schon Stunden früher. Während der letzten 30 Minuten vor dem Konzert bin ich ziemlich relaxed, und es tut meiner Konzentration auch keinen Abbruch, wenn jemand wegen eines Autogramms an die Tür klopft oder mich fünf Minuten vor Konzertbeginn fragt, ob ich an Weihnachten vielleicht ein Konzert in Peking spielen möchte.

Haben Sie Lampenfieber ?

Nein, das ist etwas, was ich Gott sei Dank nie kannte.

Mit welchem Orchester spielen Sie besonders gerne?

Mit den Wiener Philharmonikern; es ist einfach in jeder Beziehung ein grossartiges Orchester.

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit Sie in absoluter Topform spielen können?

Es muss genügend Zeit vorhanden sein, um mit dem Orchester üben zu können, und am Tag des Konzerts sollten keine Malheurs passieren wie z.B. ein Hotelschlüssel, der verloren geht, oder ein bestelltes Taxi, das nicht kommt. Denn vor jedem Konzert pflege ich im Hotel etwas zu schlafen und danach zu essen. Mit leerem Magen kann ich nicht musizieren.

Wenn wir schon beim Essen sind: Sie haben beträchtlich abgenommen ...

Mindestens eine Tonne (lacht). Der Grund: Im vergangenen Jahr stellte sich anlässlich eines ärztlichen Check-up's in New York heraus, dass meine beiden Herzarterien zu über 80 Prozent blockiert waren. Nach Abschluss der USA-Tournee wurde ich in New York von einem befreundeten chinesischen Arzt operiert und erhielt zwei Bypässe. Seitdem habe ich meine Lebensweise auf «Diminuendo» und meine Ernährung auf vegetarisch umgestellt. Mit dem Resultat, dass ich enorm Gewicht verloren habe und mich wie neu geboren fühle.

James Galway gibt künftig also keine 120 Konzerte mehr pro Jahr?

Nicht einmal mehr die Hälfte davon. Die Herzoperation war für mich ein Fingerzeig, dass ich dem Tourneestress nicht mehr gewachsen bin. Allein der Umstand, dass ich einen extrem niedrigen Blutcholesterolspiegel habe, hat mich im vergangenen Jahr vor einem Herzinfarkt bewahrt.

Gibt es bemerkenswerte Unterschiede im Konzertpublikum?

Unterschiede lassen sich eigentlich nur dann feststellen, wenn es sich um ein Konzert handelt, das von einer grossen Firma gesponsert worden ist, welche Gäste eingeladen hat, die sonst kaum ein klassisches Konzert besuchen würden. Diese Leute applaudieren viel zurückhaltender und nicht selten auch zum falschen Zeitpunkt.

Gibt es Länder, in denen Sie besonders gerne auftreten?

Ja, zum Beispiel Amerika. Das Publikum ist sehr unkonventionell, versteht in der Regel viel von Musik und ist ebenso begeisterungsfähig wie kritisch. Man spürt sehr schnell, ob ein Stück oder eine Interpretation Gefallen findet oder nicht.

Wie sähe die Reihenfolge Ihrer fünf liebsten Komponisten aus?

In alphabetischer Reihenfolge: Bach, Beethoven, Haydn, Mozart, Schubert.

Sie haben Ihre neue CD mit den Devienne-Konzerten Jean-Pierre Rampal gewidmet. Welche Beziehung hatten Sie zu ihm?

Mit Ausnahme des Jahres, während dem ich am Pariser Konservatorium studierte und hin und wieder bei Jean-Pierre Stunden nahm, sind wir uns später wegen des beidseitigen Tourneestresses nicht sehr oft begegnet. Dennoch verband uns auch über die Flöte hinweg eine wunderbare Freundschaft. Die Nachricht von seinem Tod erreichte mich unmittelbar vor einem Konzertbesuch des Requiems von Verdi in Belfast. Nie zuvor hat mich Verdis Musik so sehr berührt wie an diesem Abend.

Was macht James Galway eigentlich, wenn er nicht Flöte spielt?

In meiner Freizeit spiele ich oft und gerne Saxofon und Alphorn, studiere Partituren, höre Musik, besuche oder empfange mit meiner Frau Freunde, gehe in Konzerte, lese Bücher oder spiele den Babysitter für die Familien in meiner Nachbarschaft.

Vergangenes Jahr feierten Sie Ihren 60. Geburtstag. Wie lange wird man Sie noch im Konzertsaal spielen hören?

Für jemand, der ein Blasinstrument spielt, kommt der Zeitpunkt aufzuhören sicher früher als für einen Pianisten oder eine Violinistin. Noch fühle ich mich jedoch physisch wie psychisch so gut in Form, dass der Gedanke an einen Rücktritt gar nicht aufkommt. Doch wenn ich eines Tages spüre, dass ich den Ton nicht mehr so hinkriege, wie ich will, oder der Atem nicht mehr wie gewünscht mitmacht, höre ich sofort auf. Ich werde bestimmt nicht so lange warten, bis mir jemand sagt: Jimmy, ich glaube, es ist besser, aufzuhören...

Was geht während eines Konzertes in Ihrem Kopf vor? Sehen Sie die Noten vor den Augen, wenn Sie auswendig spielen?

Wenn ich spiele, richtet sich die ganze Konzentration auf Intonation und Interpretation und zwar unabhängig davon, wie oft ich ein Stück oder ein Konzert schon gespielt habe. Es entsteht jedesmal neu aus dem Moment heraus. Hin und wieder sehe ich tatsächlich die Partitur vor meinen Augen, aber das ist eigentlich erst der Fall, seitdem ich selber mit dem Dirigieren begonnen habe.

Weshalb haben Sie mit dem Dirigieren begonnen?

An einer Probe im Amsterdamer Concertgebeow sagte der Dirigent: «Ich gehe mal nach hinten und höre mir die Akustik an.» Er übergab mir den Taktstock, und ich probte mit dem Orchester das ganze Konzert. Ich sagte den Musikern wie ich diese oder jene Stelle haben möchte, und wir verstanden uns prächtig. Nach der Probe kam der Dirigent zurück und sagte: «Okay, also ungefähr so werde ich heute Abend dirigieren.» Da sagte ich: «Sie werden überhaupt nichts dirigeren, weil Sie nicht geübt haben. Ich werde das selber machen.» Er war einverstanden, und ich dirigierte am Abend das Konzert. Darauf entschloss ich mich, selber mit dem Dirigieren zu beginnen. Was ich in Amsterdam erlebt habe, war übrigens kein Einzelfall. Rund die Hälfte aller Dirigenten, mit denen ich musiziert habe, kannten das Stück nur unzureichend.»

Welche Dirigenten finden Sie vorbildlich?

Es gibt viele, die ich bewundere. Nikolaus Harnoncourt und Kurt Masur zum Beispiel, oder Lorin Maazel und Lowell Libermann. Herbert von Karajan war in jeder Beziehung ein phantastischer Dirigent, und zu den grössten zähle ich sicher auch Carlos Kleiber.

Konnten Sie von Dirigenten etwas spezielles lernen?

Eine ganze Menge, und ich lerne ständig hinzu. Von Lorin Maazel habe ich beispielsweise gelernt, die Noten einer Partitur rückwärts zu lesen. Er praktiziert das seit Jahren.

Wie bitte?

So, wie man ein Buch von hinten zu lesen beginnen würde. Nehmen Sie Beethovens 5. Sinfonie. Jedes Kind weiss, wie sie beginnt, aber wissen Sie auch, wie der erste Satz endet und was vor diesem kommt? Wenn man eine Partitur von hinten zu studieren beginnt, prägt sich das einfach nachhaltiger im Kopf ein. Lorin Maazel war es auch, der mir gesagt hat: «Dirigiere nie das Orchester, welches du in deinem Kopf hast, sondern das vor dir! Und wenn du das Orchester unterbrichst: erkläre den Musikerinnen und Musikern nicht, was du studiert, sondern was du soeben gehört hast.»

Was wäre Ihr musikalischer Traum als Dirigent?

Auch wenn ich das nie schaffen werde, aber Mozart's Requiem zu dirigieren, das wäre das Allergrösste. Ich glaube, ich würde mich wie im Himmel fühlen.

Haben Sie noch nie daran gedacht, Mozarts Violinkonzerte mit der Flöte zu spielen?

Das ist bereits erfolgt! Ich habe seine Violinkonzerte sogar für eine CD aufgenommen, doch weil ich mit dem Resultat nicht zufrieden war, ist sie nicht erschienen. Aber das Projekt an sich ist noch nicht gestorben, und ich trage mich mit dem Gedanken, es noch einmal zu versuchen. Schliesslich hat Mozart seine Flöten- und Violinkonzerte praktisch in der gleichen Zeitperiode komponiert, und ich denke, sie sind von beiden Instrumenten gegenseitig durchaus adaptierbar.

Welche Ihrer Aufnahmen gefallen Ihnen am besten?

Es gibt einige, die mir wirklich ausgezeichnet gefallen. Zu den gehören sicher das Flötenkonzert von John Corigliano sowie die Aufnahme von Massenets «Méditation de Thaïs».

Was halten Sie von den zeitgenössischen Kompositionen für Flöte?

Ich habe in Bezug auf die zeitgenössische Musik überhaupt keine Berührungsängste, im Gegenteil: viele Kompositionen sind eigentliche musikalische Herausforderungen für einen Flötisten oder eine Flötistin. Ich mag beispielsweise die lyrischen Werke von John Corigliano und Lowell Libermann, aber auch die Flötenkonzerte von William Bolcombe oder Lorin Maazel gefallen mir ausgezeichnet. Ich weiss: die meisten Kritiker können mit diesen Werken zwar nicht viel anfangen, aber man musiziert ja schliesslich nicht für die Kritiker...

Wird es eines Tages einen «Nachfolger« von James Galway geben; einen Flötisten, der auf seine Weise über allen anderen steht?

Es gibt ihn bereits! Er ist 25-jährig, ein Italiener namens Davide Formisano, der zur Zeit als Erster Flötist unter Riccardo Muti im Orchester der Scala von Milano spielt. Davide ist der brillanteste und talentierteste Flötist, den ich je gehört habe. Ich denke, er wird über kurz oder lang ein absoluter internationaler Superstar. Einen besseren Nachfolger kann ich mir gar nicht wünschen.

 

* Peter Holenstein, passionierter Hobbyflötist und Schüler von Stefan Keller, lebt als Buchautor und Publizist in Brezzo di Bedero (Italien). In seiner journalistischen Tätigkeit (u.a. für das «Magazin» und die «Sonntagszeitung») widmet er sich immer wieder Themen aus dem Bereich der klassischen Musik.

Der Autor hat der "New Flute Generation" sein Gespräch mit James Galway freundlicherweise honorarfrei zur Verfügung gestellt.

 

 

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